100V Technik

Ein Standard in der Festinstallation von Audioanlagen

100V-Systeme werden auch als „Constant-Voltage-Systems“ oder „Distributed Systems“ bezeichnet. Ein 100V-System ist die wirtschaftlichste Möglichkeit, ein Lautsprechersystem mit vielen Einzellautsprechern zu installieren. Die Bezeichnung „100V-System“ bezieht sich dabei auf die maximale Ausgangsspannung des Verstärkers.

100V ist üblich in Europa, in den Vereinigten Staaten werden Systeme mit einer Spannung von 70V verwendet. Höhere Spannungen von bis zu 200 Volt können bei sehr langen Kabelwegen und großen Leistungen ebenfalls vorteilhaft sein.

Um diese hohe Spannung zur Verfügung stellen zu können, ist der Verstärker mit einem Übertrager (Transformator) ausgerüstet, der die üblichen 15 bis 30 Volt am Ausgang der Endstufe auf 100V hoch transformiert. Der einzelne 100V-Lautsprecher ist ebenfalls mit einem Übertrager ausgestattet, der eine relativ hohe Eingangsimpedanz hat. Die Ausgangsimpedanz dieses Übertragers entspricht genau der Impedanz des Lautsprecher-Chassis (in der Regel 4 oder 8 Ohm). Das Verhältnis zwischen der niedrigen Ausgangsimpedanz des Verstärkers und der Eingangsimpedanz des einzelnen Lautsprechers liegt normalerweise bei 1:100 bis 1:1000.

Direkt proportional zur maximalen Ausgangsleistung, besitzt jeder 100V-Verstärker eine minimale Impedanz, mit der der Ausgang belastet werden kann. Es spielt dabei keine Rolle, wie diese Impedanz in einer Lautsprecherlinie erreicht wird. Es kann sowohl eine große Anzahl kleiner Lautsprecher (mit hoher Eingangsimpedanz) oder eine kleine Anzahl größerer Lautsprecher (mit niedriger Eingangsimpedanz) angeschlossen werden. Jede Mischung verschiedener Lautsprechertypen in einer Lautsprecherlinie ist möglich. Die reale Ausgangsspannung eines 100V Verstärkers ändert sich proportional zum Eingangssignal. Der Begriff „100V“ ist genauso als maximaler Signalpegel zu verstehen wie der Begriff +6 dB bei Line-Signalen.

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    • Bittner Audio
      September 2011